Eine königliche Frucht, Eine königliche Frucht
Der Pistazienanbau ist mehr als zehntausend Jahre alt und wurde sogar in der Bibel (Genesis 43,11) als wertvolles Geschenk Jakobs erwähnt:
Und Israel, ihr Vater, sprach zu ihnen: Wenn es denn also ist, so tut dieses: Nehmet von dem Besten des Landes in eure Gefäße und bringet dem Manne ein Geschenk hinab: ein wenig Balsam und ein wenig Traubenhonig, Tragant und Ladanum, Pistazien und Mandeln.
Die Pistazie erschien sogar in der Legende der Königin von Saba: Als die Königin Saba König Salomon besuchte, reiste sie mit vielen Kamelen, die mit viel Gewürz und andere Köstlichkeiten (darunter Pistazien) vollgepackt waren. Die Königin von Saba besaß eine private Plantage von Pistazien.
Unter der Sonne Siziliens
Mitte des 9. Jahrhunderts eroberten die Araber Sizilien. Der Pistazienanbau fand ein neues Leben und vor allem ein besonderes Entwicklungsambiente, die Ätna Felder.
In der Provinz von Catania entstand eine außergewöhnliche Verbindung zwischen der Pistazienpflanze und der Lava, die kontinuierlich von der Vulkanasche gedüngt wurde.
Hier konnte die Pistazienpflanze reichlich gedeihen und bis heute ist dieses Gebiet von Catania in den Städten von Bronte, Adrano und Biancavilla das produktive und wirtschaftliche Zentrum des Pistazienanbaus.
Die Ernte der Pistazien findet zwischen Ende August und Anfang September statt: die Bäume werden nicht gedüngt oder bewässert, auch deswegen nicht weil es in der Ätna-Zone wirklich wenig Wasser gibt. Die Pistazienbäume werden nur sehr wenig behandelt und einige Male im Jahr geschnitten: Sie produzieren alle zwei Jahre, und während des Ruhejahres werden die wenigen Knospen entfernt, die an den Ästen aufgelaufen sind, damit die Pflanze möglichst viel Energie speichern kann. Die Ernte ist sehr kompliziert, da man auf den Lavagesteinen „schweben“ und sich mit einer Hand an den Ästen festklammert muss, während man mit der anderen Hand die Körner einzeln abreißen und sie in einem um den Hals angebundenen Leinensack fallen lässt. Im Allgemeinen werden an einem Arbeitstag nicht mehr als 20 Kilo Pistazien geerntet, und nur auf den „einfachsten“ Böden kann man durch Platzierung einer Plane unter den Bäumen die Ernte erleichtern.